Luzie über Luzie

Schon früh stand ich mit meinen musikalischen Geschwistern auf den Bergen der Schwäbischen Alb und sang aus vollem Herzen.

Es geht das Gerücht, ich hätte erst gesungen bevor ich sprechen konnte. Vaters Chor und eine Rolle als Assistenzengel beim Krippenspiel brachten mich im Alter von vier Jahren bereits auf die Bühne.

Mein großer Traum Eistänzerin zu werden zerschlägt sich auf Grund der geografischen Lage meine Heimatdorfs.
Auch für einen weiblichen Fußballstar ist die Zeit noch nicht reif. Also lerne ich auf der Gitarre den Blues zu spielen und schreibe Pubertätsgedichte.

Der Sport und die Musik katapultieren mich dann schließlich ans andere Ende von Deutschland. In Kiel sorge ich für einen ordentlichen Beruf und lerne das oben genannte zu lehren.
Außerdem lerne ich Hochdeutsch, was mir noch später nützen sollte.

Immer wieder lande ich auf der Bühne. Ich drehe Tanzfilme und beschließe spontan das Bühnenhandwerk zu erlernen.
Die erste deutsche Musicalschule nimmt mich auf; ich allerdings nicht genug ab und deshalb verzichtete ich auf meine Tanzkarriere.

Beim Singen empfindet mein Körper auch große Lust, merke ich. Man holt sich keine Zerrungen und darf auch mal den Mund aufmachen. Das fand ich klasse und machte gleich noch eine Schauspielausbildung.

Schließlich singe, spiele und tanze ich mich durch viele Hamburger Theaterprojekte. Mit einer Menge netter Kollegen bin mal auf St.Pauli und mal in dem großen weißen Haus am Hauptbahnhof auf der Bühne.

Dann fing das mit den Soloprogrammen an. Erst waren es Liedchen, dann Chansons. Jazz, Blues und Swing begeistern mich und natürlich die Songs von Kurt Weill. Geschichten erzählen und dazu spannende Musik.

Immer auf der Suche nach Liedern und Texten die das Herz berühren.

Luzie (die Lichtbringerin) leuchtet gerne in die dunklen Ecken. Findet dort Herzschmerz und Herzenslust, Schätze und Sonderbares.

Poetisch, scharfzüngig, traurig, komisch, lustvoll, tragisch, herzlich.
Laut und leise – menschlich eben.

Bewegung ist schön.